Warum müde Augen rot und trocken werden

Zu wenig Schlaf bringt den Molekülmix der Tränenflüssigkeit durcheinander. Dadurch wird die Hornhaut gereizt und beschädigt.

Wieder war die Nacht zu kurz. Der Schlafmangel macht sich unter anderem an brennenden, trockenen Augen bemerkbar. Denn: Zu wenig Schlaf bringt die Zusammensetzung des Tränenfilms durcheinander. Der veränderte Molekülmix wiederum regt die Hornhautzellen dazu an, sich vermehrt zu teilen. Das berichtet das Team um Wei Li von der Xiamen-Universität in Fujian, China, im Fachmagazin »Stem Cell Reports«.

Die Forschenden untersuchten die Hornhaut und die Tränenflüssigkeit von Mäusen, die entweder wenige Tage oder ein bis zwei Monate zu wenig geschlafen hatten. Hierbei zeigte sich, dass bei kurzfristigem Schlafentzug potenziell schädigende Sauerstoffverbindungen in der Tränenflüssigkeit zunahmen.

Zugleich nahm die Konzentration der Antioxidantien ab, die die Hornhaut vor den aggressiven Sauerstoffverbindungen schützen. Die schädlichen Moleküle wiederum regten die Vorläuferzellen des Hornhautgewebes dazu an, sich zu vermehren.

Nachdem die Mäuse mit dem Antioxidant L-Gluthation behandelt wurden, teilten sich die Zellen wieder seltener. Bekamen die Nager langfristig weniger Schlaf ab, dünnte die Hornhautschicht in ihren Augen aus – ein mögliches Zeichen dafür, dass die Hornhautstammzellen zu Schaden gekommen waren und weniger neue Zellen gebildet wurden.

Die durchsichtige Hornhaut bricht das einfallende Licht und ist somit wichtig für scharfes Sehen. Sie ist von einem schützenden Tränenfilm bedeckt. Wird sie gereizt, brennen und jucken die Augen. Schwere Hornhautverletzungen beeinträchtigen außerdem das Sehvermögen.

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